Transkriptionen
Die Grundlagen
Seit den Anfängen der historisch-kritischen Edition Gottfried Wilhelm Leibniz: Sämtliche Schriften und Briefe, heute herausgegeben durch die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften und die Niedersächsische Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, wurden als Vorarbeit für die Briefreihen I−III Abschriften von Brieftexten hergestellt. Ein Großteil der Originale wird in der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek (GWLB) in Hannover verwahrt.
Reguläre Editoren und Hilfskräfte der Preußischen Akademie der Wissenschaften fertigten − zunächst hand-, seit der Zwischenkriegszeit auch maschinenschriftlich − Transkriptionen durchgehender Korrespondenzen an. In den ersten Jahrzehnten wurden sie anschließend überprüft und korrigiert beziehungsweise ergänzt. Dabei wurden umfangreiche, noch ungedruckte sowie solche Briefwechsel bevorzugt, deren Veröffentlichung für die nächsten Jahre erwartet wurde.
Zu diesen Transkriptionen gehören auch Abschriften von im Zweiten Weltkrieg verlorenen oder nur zeitweilig verfügbaren Originalen, die der Edition aus Privatbesitz oder durch Auktionshäuser zur Verfügung gestellt wurden. Diese haben heute Quellenwert.
Die Sammlung wurde seit den sechziger Jahren in Hannover zwar laufend unsystematisch ergänzt, aber nur teilweise korrigiert. Später wurden daneben schon vorliegende Transkriptionen digital erfasst.
Der heutige Bestand
Von 2008 bis 2020 stand eine ausschließlich für die Transkriptionen zuständige Sachbearbeiterin zur Verfügung. Beginnend mit dem Jahr 1716 erfasste sie die vorliegenden Transkriptionen elektronisch, korrigierte sie mit wissenschaftlicher Unterstützung und bereitete schon vorhandene digitale Versionen mit dem Satzprogramm TeX auf. Darüber hinaus wurden zahlreiche, teilweise sehr umfangreiche Korrespondenzen erstmals transkribiert.
Damit steht seit Ende 2020 ein Textkorpus zur Verfügung, das einen nicht nach Reihen gegliederten, rein chronologisch sortierten Bestand von 2407 Briefen von und an Leibniz der Jahre 1710 bis 1716 umfasst. Dazu kommen 126 Stücke der Jahre 1708 und 1709, die teilweise bereits in die Edition der kommenden Bände einbezogen werden. Für alle diese Briefe wurde ein zuverlässiger Text mit möglichst vollständigen Angaben zur Überlieferung, aber nur sporadischen Vorarbeiten zur Identifizierung von Personen und zitierten Schriften angestrebt.
Die ungleichmäßige Ausgangslage führte dazu, dass daneben 1339 nur teilweise bearbeitete Briefe der Jahre 1710−1714 lediglich einen nur annähernd korrekten Text und in der Regel keine Angaben zur Überlieferung bieten. Die vorrangige Bearbeitung der spätesten Jahrgänge bewirkte darüber hinaus, dass etwa der Briefjahrgang 1716 mit 854 Schriftstücken fast den gesamten Bestand enthält. Für 1710 etwa stehen hingegen lediglich 32 Stücke in der bearbeiteten Fassung (neben 329 Briefen in der teilweise bearbeiteten) zur Verfügung.
Damit sind insgesamt 3872 Transkriptionen auf 5135 Seiten in digitaler Fassung im Repositorium des Leibniz-Archivs zugänglich.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Die Bearbeitung der Transkriptionen von 2008 bis 2020 leistete Renate Essi, die wissenschaftliche Begleitung verantwortete Malte-Ludolf Babin.
Von November 2021 bis Oktober 2022 arbeitete Angela Göbel im Rahmen ihrer Trainee-Stelle an den Transkriptionen mit.